Das Ohr - an sich ja ein relativ kleiner Körperteil - bietet eine Vielzahl von Stellen, durch die ein Piercing gestochen werden kann.

Viele Piercings im Ohr werden mit einer Pistole geschossen, wobei diese Variante nicht zu bevorzugen ist, da sie das Gewebe enorm belastet und ein erhöhtes Infektionsrisiko mit sich birgt. Deshalb sollte man eine der besseren, sich zunehmend verbreitenden Techniken auswählen. Dazu gehören zum Beispiel vollverkapselte, sterile Systeme (Einwegstechsysteme), bei denen das Piercing nicht wie mit der Pistole durch Federdruck, sondern nur durch die Muskelkraft der Hand schonend durch das Gewebe geschoben wird.

Beim sogenannten Punchen oder Dermal Punch, wird das Haut- oder Knorpelgewebe mit einer Hohlnadel entfernt, so dass sich der Schmuck passgenau einsetzen lässt.
Diese Methode sollte bei allen Piercings im Ohr gewählt werden. Auch wenn sie zunächst etwas schmerzhafter aussieht, ist sie doch ratsamer, da das Gewebe weniger beansprucht und der Heilungsprozess verkürzt wird.
Der eingesetzte Schmuck sollte bis zur vollständigen Verheilung (bis zu mehreren Monaten) nicht entfernt werden, damit Bakterien und Keime keine Chance haben eine Infektion auszulösen.
Je nachdem an welcher Stelle des Ohres sich das Piercing befindet, kann es sein, dass es nach der kompletten Verheilung nicht mehr zuwächst. Dies lässt sich jedoch durch einen operativen Eingriff durchführen, bei dem der Stichkanal wieder zugenäht wird. Hierbei muss man allerdings mit der Bildung von Narben rechnen.

 

Anti - Helix

Das Anti-Helix-Piercing wird am oberen Ohrrand waagerecht durch das hintere

Knorpelgewebe des Ohres (Richtung Hinterkopf) gestochen.
Es liegt sozusagen entgegengesetzt zum Helix-Piercing.

Die Verheilung dauert etwa 3 bis 8 Wochen.

Als Schmuck wird üblicherweise ein Ring verwendet

Anti - Tragus

Das Anti-Tragus-Piercing sitzt in dem unteren Knorpelfortsatz der Ohrmuschel

direkt über dem Ohrläppchen.
Wird dieses Piercing mit einer Nadel gestochen, kann es zu großen Druckschmerzen kommen.

Daher sollte man die Variante des Punchens wählen.
Die Verheilung dabei dauert etwa 2 bis 4 Wochen, beim Gestochenen wären es etwa 3 bis 6 Monate.
Als Erstschmuck kann sowohl ein Piercing Ring (BCR) aus Titan als auch ein Barbell eingesetzt werden.

Daith

 Ein Daith-Piercing verläuft durch die waagerechte Brücke oder Auswölbung der oberen Ohrmuschel.
Das Stechen des Piercings ist aufgrund der sehr kleinen Stelle etwas schwieriger

und sollte wie bei allen Knorpelpiercings durch Dermal Punch erfolgen. Dabei wird das

Knorpelgewebe entfernt, was neben einer Reduzierung des Druckschmerzes auch zu einer

schnelleren Abheilung führt. Die Verheilung dauert ungefähr 3 Wochen bis 3 Monate.

Als Piercingschmuck ist ein Micro BCR Ring oder ein Micro Barbell aus Titan zu empfehlen.

Helix

 Das Helix-Piercing wird durch das Knorpelgewebe am oberen Ohrrand (Helixknorpel) gestochen.
Wie bei allen Piercings durch Knorpelgewebe, kann die komplette Verheilung länger dauern, als beispielsweise beim Lobe Piercing im Ohrläppchen. Durch das sogenannte Punchen kann diese Zeit jedoch verkürzt werden.

Indem ein wenig Knorpelgewebe entfernt wird, werden bei dieser Alternative außerdem noch die Druckschmerzen reduziert.
Die Verheilung dauert beim Stechen etwa 3 bis 6 Monate, beim Punchen nur etwa 2 bis 4 Wochen.
Als Erstschmuck ist ein Barbell (Piercingstab) ratsam. Man kann aber auch einen BCR verwenden.

Industrial

Bei einem Industrial-Piercing werden zwei sich gegenüberliegende Stellen am oberen Ohrrand durchstochen.
Durch diese zwei Helix-Piercings wird dann ein langer Barbell getragen (Helix-to-Helix-Industrial).
Es gibt aber auch noch andere Varianten, wie Helix-to-Conch Industrial, Tragus-to-Conch Industrial oder Conch-to-Conch Industrial.
Es ist zu empfehlen, mit einem einfachen Helix anzufangen und nach dessen Verheilung dem Kanalverlauf zur Gegenstelle zu folgen und das zweite Helix zu stechen.
Auch hier gilt: Punchen verringert die Druckschmerzen und die Zeit bis zur Verheilung, welche beim Stechen etwa 3 bis 6 Monate, beim Punchen 2 bis 4 Wochen dauert.
Als Piercingschmuck wird hier ein langer Piercingstab (Barbell) verwendet.

Inner Conch

Das Inner Conch-Piercing sitzt in der Mulde der inneren Ohrmuschel.
Auch hier wird wieder das Punchen empfohlen, wobei das Knorpelgewebe nicht nur wie beim Stechen verdrängt, sondern komplett herausgestanzt wird. Dadurch reduzieren sich die Druckschmerzen erheblich und die Piercingstelle heilt schneller ab.
Die Verheilung dauert beim Stechen 3 bis 6 Monate, beim Punchen nur 2 bis 4 Wochen.
Als Erstschmuck empfiehlt sich ein Micro Barbell oder ein Ball Closure Ring (BCR).

Lobe

Als Lobe-Piercing wird das klassische Ohrloch bezeichnet, also ein Piercing durch das Ohrläppchen.
Es liegt am äußeren Ohrrand bis das Knorpelgewebe beginnt und geht dann in das Helix-Piercing über. Anstelle eines gewöhnlichen Ohrrings, kann jedoch auch hier Piercingschmuck durch den Stichkanal eingesetzt werden. Lobe-Piercings sollten niemals mit der Pistole geschossen werden, sondern wie jedes andere Piercing mit einer Nadel gestochen oder auch gepuncht werden.
Die Verheilung dauert etwa 1 bis 3 Wochen und als Schmuck eignen sich Ohrringe, Ohrstecker, Ball Closure Rings und vieles mehr. Viele dehnen ihr Ohrloch, um sie z.B. mit Plugs, Tubes oder Tunnel zu schmücken.

Transverse Lobe

Ein Transverse Lobe Piercing (Transverse Ohrloch) wird - im Gegensatz zum normalen Lobe-Piercing - nicht von vorne nach hinten, sondern von links nach rechts durch das Ohrläppchen gestochen. Ein optisch sehr interessantes und auf jeden Fall ein sehr außergewöhnliches Piercing!

Vertikal Lobe

Beim Vertikalen Lobe-Piercing verläuft der Stichkanal senkrecht von oben nach unten durch das Ohrläppchen.

Orbital

Das Orbital-Piercing besteht aus zwei einzelnen nebeneinander liegenden Piercings, welche mit einem Ring verbunden werden.
Am geläufigsten sind das Lobe Orbital, Helix Orbital oder Conch Orbital.
Die Verheilung dauert zwischen 4 bis 6 Wochen und mehreren Monaten (abhängig von der gepiercten Stelle).
Als Schmuck eignet sich entweder ein Ball Closure Ring (BCR) oder ein Circular

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